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Best Practice: Digitale Jugendbeteiligung der Stadt Kassel

Mit über 1.000 beteiligten Jugendlichen war der erste Einsatz einer digitalen Beteiligung der Stadt Kassel ein voller Erfolg. Mit unserer neuen Umfrage-App askit, entwickelt von beWirken lab, wurden niedrigschwellig Jugendliche über einen QR-Code und Link eingeladen ihre Meinung zum „Mobilitätskonzept Vorderer Westen“ abzugeben. Es war nicht notwendig, eine neue App zu installieren, um teilzunehmen. Stattdessen konnte einfach der Handybrowser genutzt werden. Die Web-App ist trotzdem mit modernen Gesten wie Swipen zu bedienen und schafft ein spielerisches Erlebnis. In dem Projekt wurde auch festgestellt, dass Erwachsene gerne eine ähnliche Beteiligung wünschen und die App gerne genutzt haben.

Beteiligte, Beteiligungsgegenstand und Zielsetzung

Mit dem gestarteten Prozess für ein Mobilitätskonzept für den Stadtteil „Vorderer Westen“ in Kassel, sollte eine neue Basis für verkehrspolitische Entscheidungen getroffen werden. Bei einem solch wichtigen Prozess sind auch nach §4c S.1 HGO Kinder und Jugendliche in angemessener Weise zu beteiligen. In diesem Fall bietet sich eine Beteiligung im öffentlichen Raum an, die wichtige Knotenpunkte, Interessen und Verkehrsströme der Jugendlichen im Sozialraum berücksichtigt.

Mit der digitalen Beteiligung konnten die Jugendlichen mit wenig Aufwand an der Umfrage teilnehmen. Die Beteiligung wurde durch eine analoge Veranstaltung, Plakate, Postkarten und Onlineansprache begleitet.

Für die Umfrage wurde die innovative Umfrage-App askit genutzt, die selbst entwickelt wurde und für niedrigschwellige Beteiligung eingesetzt werden kann. Dabei ist die Nutzung am Smartphone durch eine ansprechende Bedienung und gute visuelle Darstellung besonders intuitiv und von anderen Apps bekannte Funktionen wie das Wischen werden genutzt.

Ziele der digitalen Beteiligung:

  • Niedrigschwellige Teilhabe für die Altersgruppe
  • Beteiligung im öffentlichen Raum am Punkt der Nutzung
  • Quantitative und qualitative Aussagen zur Mobilitätsnutzung im Vorderen Westen
  • Ausprobieren einer digitalen Beteiligung für ein Beteiligungsverfahren der Stadt Kassel

Prozessübersicht

Die Jugendbeteiligung richtete sich an alle Jugendlichen, die im Stadtteil Vorderer Westen zur Schule gehen, wohnen oder ihre Freizeit verbringen, sowie den Stadtteil auf ihrem Schulweg durchkreuzen. Schwerpunkt lag auf der Altersstufe zwischen 14 und 25 Jahren. Es wurden konkret die Klassenstufen 7-10 der Schulen in und rund um den Stadtteil Vorderer Westen eingeladen. Für die Onlinebefragung wurde mit Plakaten und Flyern im ganzen Stadtteil geworben. Besonders gut war hierbei, dass Plakate an Bushaltestellen hingen, somit war thematisch direkt ein Zusammenhang zur Aufforderung teilzunehmen und dem Ort der Teilnahme. Zusätzlich wurde die Zielgruppe über Social-Media Marketing angesprochen.

Werbung durch Plakate und Postkarten

Projektumsetzung

Die Teilnehmenden wurden mit Hilfe des digitalen Instruments barrierearm erreicht, so dass eine große Teilnehmendenzahl erreicht werden konnte. Auch die besonders hohe Zahl vollständiger Datensätze von 57% der Teilnehmer*innen ist ein Zeichen von hoher Relevanz für die Teilnehmer*innen und einer adäquaten Form und Intensität der Beteiligung.

Als besonderes Learning, nehmen die Beteiligten mit, dass eine solche Form der digitalen Beteiligung mit der Umfrage-App askit auch für Erwachsene relevant ist. Außerdem wurden im Vergleich mit der Online-Umfrage mehr Jugendliche und ein größeres inhaltliches Ergebnis erreicht als bei den bisherigen Offline Veranstaltungen und Straßenbefragungen. Auch der Ressourceneinsatz ist deutlich geringer als bei Veranstaltungen, zu denen am Ende wenig Jugendliche kommen.

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