„Schulentwicklung braucht mehr als schnelle Lösungen“, betont unser Organisationsentwicklungsexperte Fabian in seinem Impulsvortrag bei mobile.schule auf der Didacta. Ermutigend ist: Immer mehr Schulen nutzen die vorhandenen Spielräume für innovative Ansätze und zeigen, wie Transformation innerhalb bestehender Rahmenbedingungen gelingen kann.

Fabian zieht dabei einen interessanten Vergleich zum Gesundheitssystem: „Wie in der Medizin brauchen wir nicht nur Notfallversorgung, sondern auch präventive, systemische Ansätze.“ Denn auch wenn digitale Klassenlisten und automatisierte Elternbriefe den Schulalltag erleichtern – für nachhaltige Veränderung braucht es ein Umdenken in den Strukturen.

Hannah, unsere Medienexpertin aus dem beWirken lab, beobachtet spannende Entwicklungen im Bereich digitales Lernen: „Statt Einzellösungen sehen wir zunehmend vernetzte Ansätze. Kleine Ed-Tech-Startups schließen sich zusammen, um ganzheitliche Lernerfahrungen zu ermöglichen.“ Besonders KI-gestützte Lerntoolsprägten die Startup-Area – hier wird sich in den kommenden Jahren zeigen, wie sich diese sinnvoll in den Schulalltag integrieren lassen.

Das Messemotto „Demokratiebildung“ war dieses Jahr besonders relevant: Täglich versammelten sich Messebesucher*innen und Aussteller*innen zur „Demokratie-Party“, um ein Zeichen gegen die Präsenz der AfD zu setzen; Marina Weisband setzte mit der Ablehnung ihrer Auszeichnung zur Didacta-Bildungsbotschafterin ein deutliches Zeichen. Die Bildungsmesse reagierte darauf mit der Entscheidung, künftig keine Parteien mehr zuzulassen – eine späte Konsequenz und die verpasste Chance, von Anfang an klare Haltung für demokratische Werte zu zeigen. Gerade jetzt brauchen Schulen konkrete Unterstützung, um Demokratiebildung im Alltag zu stärken und zu leben. 

Was auf der Messe weitgehend fehlte, war der Blick aufs große Ganze: Wie gestalten wir Lernräume als sicheren Ort für Kinder und Jugendliche, in dem sie einen großen Teil ihres Lebens verbringen? Wie stärken wir die psychische Gesundheit von Schüler*innen und Lehrkräften? Wie können wir Schule von einer isolierten Lerninsel zu einem lebendigen Ort entwickeln, der mit dem „echten Leben“ verwoben ist? Wie müssen die Lernprozesse selbst umgestaltet werden, um Schüler*innen auf die Herausforderungen der Zukunft vorzubereiten? Diese und andere drängenden Zukunftsfragen blieben weitgehend unbeantwortet. Immerhin: Die Präsenz von Naturpädagogik und Outdoor-Learning zeigte erste Ansätze, Lernen ganzheitlicher zu denken. Für eine echte Transformation braucht es aber mehr als einzelne Impulse – es braucht den Mut, gemeinsam die großen Fragen der Bildung anzugehen.

Aber die inspirierenden Gespräche mit vielen anderen Bildungsakteuren bestärken uns: Der Wunsch nach nachhaltiger Transformation ist da.